XINFA und Grenzebach setzen gemeinsam neue Maßstäbe bei der Gipskartonplatten-Produktion
- Mit einer Jahres-Gesamtproduktion von 120 Millionen Quadratmetern gelingt der XINFA Group in China ein eindrucksvoller Einstieg in die Produktion von Gipskartonplatten.
- Mit der Weiterverarbeitung von synthetischem Gips aus eigenen Kraftwerken setzt XINFA einen neuen Meilenstein in seiner Firmengeschichte.
- Grenzebach liefert dazu als General Contractor die gesamte Anlagentechnik.
BAD HERSFELD, Deutschland / JIASHAN, China / CHIPING-LIAOCHENG, China. Mit der XINFA GROUP realisierte Grenzebach in China ein Projekt der Superlative. Im Stundentakt werden 100 Tonnen Stuckgips aus verarbeitetem synthetischem REA-Gips (REA = Rauchgas-Entschwefelungs-Anlage) hergestellt. Dazu sind sieben Kalzinierungslinien im Einsatz. Um die Gesamtmenge möglichst effizient in einer Fertigungshalle zu verarbeiten, entstanden zwei Produktionslinien mit einer Anlagengeschwindigkeit von 120 Metern pro Minute (m/min). „Mit Grenzebach haben wir einen zuverlässigen Partner gefunden, der uns die komplette Maschinenausrüstung sowie das notwendige Knowhow lieferte und den Aufbau der Gipskartonplatten-Anlage bis zur Inbetriebnahme realisierte“, sagt Yanhui Zhang, Plasterboard Factory Director der XINFA Group.
Mit einer Gesamt-Jahresproduktion von 120 Millionen Quadratmetern steigt das Unternehmen mit Hauptsitz in Chiping-Liaocheng, Provinz Shandong, eindrucksvoll in den Gipskartonplattenmarkt ein. Die XINFA Anlage mit den zwei Produktionslinien gehört zu den weltweit größten Produktionsstätten für Gipskartonplatten.
Mit Gipskartonplatten ergänzt XINFA seine Wertschöpfung strategisch
XINFA ist der drittgrößte Aluminium-Hersteller der Welt. Da der Herstellungsprozess sehr viel elektrische Energie benötigt, betreibt die Unternehmensgruppe auch eigene Kraftwerke. „Den synthetischen REA-Gips, der bei der Rauchgas-Entschwefelung unserer Kraftwerksblöcke als Nebenprodukt anfällt, nun auch selbst zu Gipskartonplatten weiterzuverarbeiten, war und ist für uns eine bedeutende strategische Weiterentwicklung“, erklärt Yanhui Zhang. Mit dem Einstieg in die Gipsplattenproduktion beweist das Unternehmen Pioniergeist und sorgt gleichzeitig für eine nachhaltige Weiterverarbeitung seiner Nebenprodukte. Denn neben dem Rohstoff wird auch der Niederdruckdampf aus den Kraftwerken für den Trocknerbetrieb genutzt – ein zusätzlicher Benefit, den die XINFA-Gruppe in diesem Projekt erkannt hat.
120 Millionen Quadratmeter Platten pro Jahr
Grenzebach als General Contractor übernahm dabei die Projektplanung und Realisierung. Das Aufgabenspektrum von Grenzebach umfasste die Konzeption der Anlage, die Planung und Auslegung der Infrastruktur und Energieversorgung sowie die Konzeption der gesamten Produktions- und Lagerlogistik, den Aufbau sowie die Inbetriebnahme der Produktionsanlagen. Dabei dachte Grenzebach von Anfang an weiter und hatte die zukünftige Kapazitätserweiterung von XINFA auch schon mit im Blick: Die komplette Versorgungstechnik, Infrastruktur und Lagerflächen sind für vier Gipskartonplattenlinien ausgelegt.
Anfang 2021 wurden die beiden Gipskartonplatten-Anlagen in Betrieb genommen. Der Produktmix besteht dabei aus Bauplatten mit verschiedenen Dicken und Abmessungen. Die Platten sind 6 bis 15 mm dick und haben bei einer Breite von ca. 1.200 mm eine Länge von 1.800 bis 3.600 mm. Außerdem werden neben Standard-Platten auch feuerfeste und wasserfeste Varianten produziert. Jede Gipskartonplatten-Linie ist mit zwei hochmodernen Verpackungslinien sowie einer Streifenschneid-Einrichtung (Dunnage-Maschine) mit ausreichender Leistung für alle Verpackungslinien ausgestattet. „Gemeinsam mit Grenzebach war es uns möglich, die Verarbeitung von REA-Gips zu Gipskartonplatten als Wertschöpfung im eigenen Werk zu realisieren. Der Einstieg in den nationalen und internationalen Gipsmarkt vor einem Jahr ist gelungen. Wir sind mit der Produktion und Qualität der Gipskartonplatten sehr zufrieden“, unterstreicht Yanhui Zhang von der XINFA Group.
Schnelle und reibungslose Inbetriebnahme trotz aktueller Herausforderungen
Die Grenzebach-Experten-Teams der Standorte Jiashan (China) und Bad Hersfeld (Deutschland) arbeiteten eng zusammen, um XINFA innerhalb kürzester Zeit das bestmögliche Konzept für die Umsetzung des Megaprojektes anzubieten. „Unser Anspruch ist es, den Kunden über alle Projektphasen bestmöglich zu begleiten“, so Marc Engelhardt, Vice President Engineering bei Grenzebach BSH GmbH. Gerade die Inbetriebnahme der beiden Produktionslinien stellte das Projektteam in diesem von der COVID-19 Pandemie geprägtem Jahr vor große Herausforderungen. Dank der guten Zusammenarbeit aller involvierten Kolleginnen und Kollegen konnte Grenzebach die Umsetzung eines solchen Megaprojektes innerhalb kürzester Zeit sicherstellen. „Die Leistungsfähigkeit unseres internationalen Footprints kam dabei voll zum Tragen“, so Marc Engelhardt. Um den Projektzeitplan nicht zu gefährden, ging Grenzebach auch in den engen Austausch mit Behörden, damit die notwendigen Spezialisten aus Deutschland zum richtigen Zeitpunkt nach China reisen konnten. Durch die besondere Flexibilität und die enge Abstimmung aller Projektbeteiligten, konnte die Anlage pünktlich zum geplanten Termin in Betrieb gehen.
