Heimspiel für Fahrerlose Transportfahrzeuge

25.07.2018 - Zwei L1200S unterstützen Grenzebach-Mitarbeiter in der Produktion mit automatischem Teiletransport.

Nächster Halt Schweißerei! Wenn in der Blechfertigung bei Grenzebach ein neues Anlagenteil fertig ist und als nächstes die Kollegen von der Schweißerei dran sind, übernimmt den Transport zwischen diesen Stationen jetzt ein Fahrerloses Transportsystem (FTS) aus eigener Fertigung. Zwei L1200S geben ein dauerhaftes Heimspiel in Hamlar. Sie nehmen den Mitarbeitern in der Fertigung Laufwege und anstrengendes Wuchten von Teilen ab. Transporte zwischen Lager, Blechfertigung, Schweißerei, mechanischer Bearbeitung, Lackiererei und Qualitätssicherung laufen jetzt automatisiert ab. „Unser Team in der Fertigung kann sich ganz auf einen kontinuierlichen Materialfluss verlassen und sich auf die eigentlichen Aufgaben konzentrieren“, sagt Ralf Jäger, Chief Operating Officer der Grenzebach Group.

Jederzeit offen für Interessenten

Die Mitarbeiter erstellen Fahraufträge für die L1200S über Tablets an den insgesamt acht Bahnhöfen in den Fertigungshallen von Grenzebach in Hamlar. Über den Grenzebach Flottenmanager werden diese koordiniert, alle Fahrten gesteuert und Wege effizient eingeschlagen. Der Flottenmanager ist die Leitzentrale für die Intralogistik von Grenzebach. Via Leitstand im Büro und über einen Großbildschirm im Warehouse-Bereich haben alle eingebundenen Mitarbeiter jederzeit volle Transparenz über die Tätigkeiten ihrer automatisierten Kollegen. „Mit dem Einsatz in den eigenen Hallen setzen wir uns im Detail mit unserer eigenen Technologie auseinander – Ansatzpunkte für Verbesserungen kommen dann natürlich auch den Lösungen für unsere Kunden zugute. Zudem können Interessenten jederzeit die L1200S bei uns im Praxiseinsatz sehen“, merkt Uwe Dopf, Senior Vice President Business Unit Intralogistics an.

Sicher und vorausschauend unterwegs

Die L1200S halten in der Produktion 32 Grenzebach Warenträger in Umlauf, die übrigens auch als Handwagen genutzt werden können. Wenn die Fahrzeuge frische Power brauchen, bekommen sie diese über spezielle induktive Batterielade-Matten. Menschen und Fahrerlose Transportfahrzeuge können ganz unkompliziert interagieren: Durch integrierte Personensicherheits-Sensorik und freie Konturnavigation können die L1200S ohne Weiteres in die innerbetriebliche Umgebung eingebunden werden; das Einrichten von speziellen Schutzbereichen ist nicht notwendig. Die beiden Fahrzeuge sind zudem direkt in die Brandmeldeanlage in Hamlar integriert. Sollte es brennen, machen die L1200S automatisch den Weg frei für die Feuerwehr. Im laufenden Betrieb ist wiederum zwischen den einzelnen Fertigungshallen für freie FTS-Fahrt gesorgt. Die Tore zwischen den Hallen öffnen automatisch, wenn ein L1200S einfährt – und schließen nach der Durchfahrt wieder selbsttätig.

Nächster Halt Schweißerei! Die L1200S kommen mitunter mit schweren Werkstücken an. Die Fahrzeuge transportieren Lasten bis 1,2 Tonnen längs oder quer, sie können auf der Stelle drehen und sind mit einer Geschwindigkeit von bis zu einem Meter pro Sekunde unterwegs. Zu welch filigranen Aktionen die L1200S fähig sind, zeigten sie, als 80 Teilnehmer aus der Fertigung, von der Business Unit Intralogistik und aus dem Management den offiziellen Start feierten. Butterbrezen und Getränke wurden von den FTS serviert. Das beeindruckte auch Renato Luck, CEO der Grenzebach Gruppe. Stark, wendig, flexibel und sicher – die L1200S souverän im Heimspiel.