Sein Lebenslauf ist nicht unbedingt stringent, aber das spiegelt eigentlich nur Richards vielfältige Interessen wider. Wir bei Grenzebach empfinden es gar nicht als Minuspunkt, wenn in der Vita nicht alles perfekt zusammenpasst. Er ist zwar gerade erst Anfang 30, aber er hat schon einige Stationen hinter sich: Nach dem Physikstudium mit Schwerpunkt auf erneuerbaren Energien war er als wissenschaftliche Hilfskraft an der TU München tätig und betrieb hier Grundlagenforschung. Er forschte im Bereich der nichtlinearen Dynamik, untersuchte das Verhalten einer oxidierenden Silizium-Oberfläche in einem Säurebad und konnte dabei spontane Oszillationen und Musterbildungen nachweisen. „Ich wollte die Welt verstehen“, sagt Richard auf die Frage, wieso er Physik studiert hat.

Grundlagenforschung versus praktische Anwendungsmöglichkeiten

Auf Dauer jedoch war ihm das reine Forschen zu weit weg von konkreter Anwendung. „Ich möchte viel lieber an etwas Praktischem arbeiten – an etwas, mit greifbarem Nutzen“, sagt Richard. „Und so hatte ich die Idee, doch lieber in die Wirtschaft zu gehen und nicht die universitäre Laufbahn anzusteuern.“

Bereits in dieser Zeit setzte er sich privat mit Programmiersprachen auseinander. Er erlernte mehrere solcher Sprachen, weil er die Idee hatte, einen Baum mit all seinen Nährstoffbahnen zu simulieren. Diese Kenntnisse kamen ihm bei seiner Tätigkeit für das Windkraft-Unternehmen, bei dem er dann als Data Scientist anfing, sehr entgegen. Hier ging es unter anderem darum, Software für die Analyse von Schwingungen vereister Rotorblätter zu entwickeln. Anschließend arbeitete er kurz als KI-Engineer bei einem Gasturbinen-Unternehmen. Auch hier ging es um die Analyse von Schwingungen und die damit verbundenen Schadensrisiken.

Dieser Hang zum Praktischen zeichnete sich bereits vor dem Studium ab. Er absolvierte ein Schülerpraktikum in einer Autowerkstatt und ein weiteres in einer Fahrradwerkstatt. Schon seine Mutter meinte damals, es könne nicht schaden, so etwas zu können. Dieser rote Faden zeichnete sich also schon ab.

„Ich möchte viel lieber an etwas Praktischem arbeiten – an etwas, mit greifbarem Nutzen.“

 

Richard Hueck Softwareentwickler für Leitsysteme

Beziehung, Job, Wohnort – Neustart in vielen Bereichen

Nach einer Etappe bei dem Windkraft-Unternehmen und einer weiteren bei einem Unternehmen für Gasturbinen ist Richard schließlich zu Grenzebach gekommen. Auslöser hierfür waren private Umstände: Trennung, Umzug, Neustart in vielen Bereichen – so auch im Job. Das Programmieren fasziniert ihn und so bewarb er sich auf eine ausgeschriebene Stelle als Softwareentwickler.

Heute arbeitet er an der Software für die Produktionsanlage für Flachglas, am sogenannten „kalten Ende“. Hier wird das Glas zugeschnitten und an die entsprechenden Stapler weitergeleitet. Seine Probezeit ist gerade verstrichen und der Job gefällt ihm richtig gut. „Hier laufen viele Fäden zusammen: die Physik, das Programmieren und die praktische Anwendung mit konkretem Ergebnis“, sagt Richard. „Es ist großartig zu erleben, dass die eigenen Bemühungen bzw. das, was man selbst mit erarbeitet hat, gute Resultate hervorbringt.“ Ziele seiner Arbeit – natürlich im Team – sind beispielsweise die Verbesserung der Zuschnittsoptimierung. Indem bestimmte Parameter automatisch nachjustiert werden, lässt sich die Fertigstellung verschiedener Aufträge zeitlich besser koordinieren. Die Vorteile für den Kunden liegen dabei in einer deutlich intuitiveren Priorisierung der verschiedenen Zuschnitte und in der Reduktion von Verschnitt.

Außerdem steht in naher Zukunft eine Umstellung auf ein neues System an, an der er maßgeblich mitarbeiten wird. Kurz gesagt: Er fühlt sich wohl in seinem Job. Die Tätigkeiten sind vielfältig, die Stimmung im Team ist super, die Arbeitszeiten flexibel, Remote ist auch regelmäßig möglich – was will man denn mehr?

Sport als roter Faden in seinem Leben

Gleich an seinem ersten Arbeitstag kam ihm sein Lauftraining aus der Freizeit zu Hilfe. Die Bahn fuhr nicht und mit dem Schienenersatzverkehr konnte er sein Fahrrad nicht mitnehmen. So ist er kurzerhand die letzten paar Kilometer ins Büro gelaufen. Und dank seiner hervorragenden Kondition kam er pünktlich an, wenn auch verschwitzt. Richard ist, was Sport betrifft, breit aufgestellt. Er wandert und läuft, fährt Fahrrad und seit Kurzem fliegt er mit dem Gleitschirm. Bei einem Firmenlauf, an dem auch ein Grenzebach-Team startete, beeindruckte Richard mit einer super Zeit. Dafür hat er sich schon in der Schulzeit beste Grundlagen geschaffen. Er ging nicht nur aufs Sportgymnasium, sondern auch drei Mal die Woche zum Crosslauf. In dieser Disziplin nahm er an Bayerischen und Deutschen Meisterschaften teil. 2009 wurde er sogar Bayerischer Meister im Crosslauf über 3000 Meter der männlichen Jugend B. Außerdem trainierte er Leichtathletik, spielte auch eine Zeit lang Volleyball und hat getanzt.

Seine neueste Leidenschaft für das Gleitschirmfliegen entstand beim Durchqueren eines Tals mit dem Rad. Dabei kam ihm die Idee, dass er es noch viel reizvoller fände, das Tal zu überfliegen. Und da Richard ein Macher ist, blieb es nicht bei der Idee, sondern sie wurde in die Tat umgesetzt und er hat einen Kurs gebucht. Er ist zwar noch am Anfang, aber er träumt schon groß. Zum Beispiel davon, das Laufen und Fliegen miteinander zu verbinden und so über die Alpen zu gelangen. Ein bisschen Wettkampfgeist darf auch dabei sein. Die X-Alps zum Beispiel reizen ihn, ein internationaler Wettkampf für Gleitschirmflieger. Oder der Wanderweg GR54 in Frankreich. Oder das Besteigen des Mont Blanc. Bleibt uns nur, ihm dabei alles Glück der Welt zu wünschen und zu hoffen, dass er immer wieder heil zurückkehrt von solchen Touren.

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