Die Mondschein-Sonate. Anfang des 19. Jahrhunderts vollendete Ludwig van Beethoven dieses Stück. Lea Miehling begleitet es nun schon seit einigen Jahren. „Mir gefällt die Tonart, Cis-Moll, und das langsame, ruhige Fließen des Stücks. Allerdings ist es relativ anspruchsvoll zu spielen“, so die 24-Jährige. Anspruchsvoll – da bleibt Lea beharrlich dran. Als sie ins Studium startete, begann sie auch mit dem Klavierspielen. Ab und an macht sie am E-Piano Abstecher in die Filmmusik. Am liebsten sind ihr aber Stücke von Beethoven, von Franz Liszt und von Frédéric Chopin.

 

Industrielle Web-Anwendungen sicher machen

 

Von großen Werken fürs Klavier aus dem 19. Jahrhundert zu großen Herausforderungen für Unternehmen im 21. Jahrhundert: Im Masterstudium und in der Masterarbeit befasst sich Lea mit industrieller Sicherheit. Sie konfiguriert bei Grenzebach Maschinenbau automatisierte Security-Tests für Web-Anwendungen zu industriellen Anlagen. Der Master-Studiengang industrielle Sicherheit ist für Lea genau zum richtigen Zeitpunkt aus der Taufe gehoben worden an der Hochschule Augsburg. Sie belegte zu der Zeit ein Verbundstudium, ein duales Studium, Elektrotechnik. In der Uni ging es mit Vorlesungen und Seminaren mit Schwerpunkt Energietechnik/Anlagenautomatisierung auf den Bachelor zu. Parallel absolvierte Lea bei Grenzebach ihre Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik.

 

Lea Miehling:

„Im Studium hat mir Informatik am meisten Spaß gemacht, in den praktischen Phasen im Unternehmen das Entwickeln von Software.“

Von Kryptografie bis IT-Recht

 

Etwas ausprobieren. Sich einarbeiten. Kontinuierlich dranbleiben und so immer besser werden. Daraus Energie und Freude für die nächsten Schritte ziehen. So eignete sich Lea im Bachelor-Studium auch ihre Kenntnisse in verschiedenen Programmiersprachen an. C#, also C-Sharp, kommen in der Praxis bei Grenzebach häufig zum Einsatz. Ihre Freude an der Informatik auch im Betrieb ausleben zu können, das schätzte die 24-Jährige ebenso am dualen Studium wie die ganz praktischen und handwerklichen Tätigkeiten im Ausbildungsberuf. In ihrer Bachelorarbeit entwickelte sie ein Assistenzsystem, mit dem sich das Priorisieren von Aufträgen an Glas-Produktions-Anlagen leichter einstellen lässt, so dass die anliegenden Aufträge optimal aus den vorhandenen Ressourcen umgesetzt werden. „Bei meiner Masterarbeit konnte ich dann Softwareentwicklung, die ich im Verbundstudium und in der Bachelorarbeit kennengelernt hatte, mit dem Thema IT-Sicherheit verknüpfen. Damit bin ich glücklich, weil mich beide Themen sehr interessieren.“ Zehn Studierende belegen an der Hochschule Augsburg den neuen Master industrielle Sicherheit zusammen mit Lea – das Spektrum der Themen reicht von Kryptografie bis IT-Recht. Ein interdisziplinäres Programm, das von den Fakultäten für Elektrotechnik, Informatik und Wirtschaft angeboten wird. Viele Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt, auch die Masterarbeit entsteht auf Englisch.

Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen bei Grenzebach Maschinenbau und Grenzebach digital findet teils ebenfalls auf Englisch statt. Lea verfügt auch über Kenntnisse in Französisch und Spanisch. „Meine Spanischkenntnisse haben mir auf jeden Fall geholfen, um bei der Recherche wichtige Informationen in einem portugiesischen Original-Text zu erkennen“, so Lea.

Beim Speed Dating aufs Verbundstudium gekommen

 

Kennengelernt hatte Lea die verschiedenen Möglichkeiten bei Grenzebach im Rahmen eines Speed Datings zwischen Schülerinnen und Schülern und Unternehmen. Sie besuchte damals noch das Gymnasium in Donauwörth. Ein duales Studium fand sie attraktiv, um von Anfang an Theorie und Praxis verbinden zu können und auch gleich über ein eigenes Einkommen zu verfügen.

Die Zeit zwischen Abitur und Start des Studiums: Die nutzte Lea, um aus dem Joggen eine regelmäßige Routine zu machen. Sie hatte zuvor immer wieder Versuche gestartet auf Laufstrecken in und um Donauwörth. „Direkt nach dem Abi hatte ich die Zeit, regelmäßig laufen zu gehen. Ich konnte dranbleiben, es fiel dann immer leichter und hat angefangen richtig Spaß zu machen.“ Unter der Woche läuft Lea abends regelmäßig drei, vier Kilometer – am Wochenende werden es dann auch mal längere Strecken von bis zu 15 Kilometern. Es geht bei Riedlingen über die Felder oder über die Wörnitz-Wiesen beim Donauwörther Klinikum. Vor einigen Jahren nahm Lea auch einmal an einem Halbmarathon teil, dem Lionslauf zwischen Eichstätt und Neuburg an der Donau. „Laufen wirkt wie so eine Art Meditation für mich. Danach bin ich so richtig entspannt.“

„Eine der vielen Seiten des Klaviers: Ich kann mich jederzeit allein dransetzen und spielen. Manchmal mache ich auch Musik zusammen mit einer Freundin, die sehr gerne und gut singt.“

 

Lea Miehling Masterandin industrielle Sicherheit

Mit 19 Jahren von der Gitarre zum Klavier

„Ich komme immer wieder zum Klavier zurück.“ Drei- bis viermal die Woche legt Lea ihre Hände auf die schwarzen und weißen Tasten. Eine halbe Stunde bis Stunde spielt sie dann. Je nach Lust, Laune und Tagesform. „Das Klavier als Instrument hat mich schon immer fasziniert – von den Noten her finde ich Klaviermusik sehr strukturiert.“ Notenlesen konnte Lea schon früh. Mit 13 Jahren schnappte sie sich dann zu Hause in Donauwörth die Gitarre, fing an, Privatunterricht zu nehmen. Mit 19 dann der Umstieg auf „ihr Instrument“.

Ins Klavierspiel versinken

Zum Klavier kehrt sie immer wieder zurück. Über die Jahre mit viel Üben dranzubleiben, Fortschritte feststellen und genießen. Das mag Lea sehr. „Wenn ich am Klavier sitze, konzentriere ich mich ganz aufs Spielen. Habe noch dazu den Musikgenuss. Da denke ich an gar nichts anderes.“

Neuestes Hobby: Nähen

 

Den Mix aus An- und Entspannung schätzt die Masterandin sehr bei ihrem neuesten Hobby, dem Nähen. „Mit den eigenen Händen was herzustellen, was auch noch nützlich ist. Das gefällt mir sehr.“ Sie legte einfach mit der Singer-Nähmaschine ihrer Mutter los. Welches Kleidungsstück brauche ich grade? Mit dieser Frage beginnt häufig die Suche nach Schnittmustern, nach Stoffen. Der erste Versuch, ein T-Shirt, glückte noch nicht so, es folgten eine schöne Küchenschürze, Sommer-Shorts, eigenwillige Stirnbänder.

Vom Hörsaal an die heimische Nähmaschine. Von der Recherche in weltweiten Quellen für die Masterarbeit zur Laufstrecke gleich vor der Haustür. Vom Computer-Bildschirm zum Spaziergang mit ihrem Hund Roxy, den sie aus dem Tierheim in Hamlar bei Augsburg holte. Von industriellen Web-Anwendungen immer wieder ans Klavier. Lea liebt die Abwechslung. Und darin die Kontinuität.

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